bardische malerei




Entstanden ist die bardische malerei 1992.  Meine  Bilder der 80er, begonnen 1983, waren kritische Kommentare zur Gegenwart. Punk und New-Wave begleiteten die Bildfindungen und prägten den Lebensalltag. Die Bilder wurden Hauptsächlich in schwarz-weiß gemalt, mit Dispersionsfarbe auf Karton.


Von der Gesellschaft, den Kirchen, der Politik gab es weder Antwort noch Disskurs auf die Fragen meiner Generation - das Grundproblem einer jeden neuen Generation. Im Getriebe unserer Kultur, geht es um mehr, als nur die Verteilung von Lebensraum und Gütern: Es wird zu viel irreperabel zerstört! Eine Kassandra-Generation und ihre begründete Angst um ihre Zukunft.

Der damals in der Punk Bewegung entstandene Begriff: „No-Future“

- der oft fehl interpretiert wurde - besagt ja: Eure Zukunft wollen wir nicht! Denn wenn es so weitergeht,

dann haben wir keine Zukunft mehr. 


Im Atelier; 1984


 

Auf der Suche nach Resonanz um die Fragen nach Geist, Gesellschaft und Politik, stieß ich auf das Bild

des keltischen Barden, woraus ich schließlich die  bardische malerei ableitete.

 In ihren Liedern verbanden die Barden Vergangenes mit

Zukünftigem, hielten so die Geschichte lebendig.

Das Verständnis der Geschichte macht die Gegenwart transparenter. 


In den nun folgenden Bildern der bardischen malerei geht es um Energie und Klang, Farbklang,

in darstellender bis hin zu abstrakter Art. Die Bildfindungen dieser Werke  entstammen der Natur.

Hierbei interessieren mich sowohl das äußere Erscheinungsbild, als auch die inneren Prozesse,

welche die Erscheinungen bewirken. In unserer Welt findet auf allen Ebenen

eine Kommunikation von Energien statt, welche das Erscheinungsbild in ständiger Veränderung halten,

das Thema der Evolution ermöglichen. Und die Evolution zeigt wie sehr alles Entstehende

in aufbauenden Zyklen miteinander verbunden ist (in ascendi) :

aus einfachen kommunizierenden Elementen bilden sich immer größere zusammenhängendere

und komplexere Lebensformen.


In der Ausrichtung der Materiewolken auf den Bahnen der kreisenden und expandierenden Energie,

stellt sich die ganze Wirklichkeit der Natur als ein wirbelnder Tanz dar. Und da nur das Leben

auch Leben gebären kann, muss der Urgrund all diesen Daseins, diese Erde, auch eine Form

von Leben darstellen. Oft scheint so mancher Stein beseelt zu sein.

Ausstellung im Saalbau Essen;

1997

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Beitrag im Coolibri;

2000