Synergie
190 x 150 cm
2000
2. Seite
Um 1993 findet eine thematische Erweiterung statt. Im Bild Aufbruch ins Unbekannte scheint ein stark geschrumpfter menschlicher Korpus eine - zwar verlockend golden schimmernde, aber in sich zusammenknickende - Figur zu verscheuchen, abzuwehren, während der dunkle Hintergrund turbulent, blütengleich aufbricht.
In dem Bild Erdenklang kündigt das sich entfaltende Licht der Morgensonne die nun folgende Werkphase farbkräftiger, um das Thema Sonne, Licht, Leben und evolutionäre Prozesse kreisende Bilder an.
Die Natur arbeitet aus einfachsten Grundelementen eine unglaubliche Vielzahl von Erscheinungsformen heraus. Analoge Entsprechungen zwischen Tier, Pflanze, Mineral und dem Menschen zeigen eine allgegenwärtige Verbundenheit und gegenseitige Einflußnahme. Die Grenzen der Dinge lösen sich bei genauerer Betrachtung auf, der klingende Baum zeigt die Sinfonie der Natur.
Und es findet auf allen Ebenen eine Kommunikation von Energien statt, welche das Erscheinungsbild der Welt in ständiger Veränderung halten, und das Thema der Evolution - wie auch immer diese aussehen mag - erst ermöglichen.
In der Ausrichtung der Materieteilchen auf den Bahnen der kreisenden und expandierenden Energie, stellt sich die ganze Wirklichkeit der Natur als ein wirbelnder Tanz dar.
1997 erscheint das Architekton: Der Würfel als Sinnbild des Raumes. Dieser bildet dann durch Spiegelung und Drehung einen mehrdimensionalen Raum. Das Bild des in sich verdrehten Würfels wird in folgenden Jahren öfter durchgespielt, überhaupt erscheint "der Raum an sich" als Grundlage für Handlung und Entwicklung der formbildenden Energien in mehreren Werken.
Die Bilder werden stark farbig, die Linien bilden kristalline und florale Formen. Das Thema kreist um Raum, Entwicklung, Entfaltung und den Tanz der Elemente.
Alle Bilder sind in Ölfarbe auf Leinwand gemalt. Als erstes wird das Thema in expressiver Geste mit Farbstiften entworfen, bis der natürliche Schwung die Fläche in harmonische Formen gebracht hat. Die erste Schicht in Öl legt die Farben zum größten Teil fest, in einer weiteren Schicht werden die Farben vertieft, Formen treten noch hinzu, andere können wieder verschwinden.
Das Bild wird ein weiteres Mal überarbeitet, die oft komplementären Farben harmonisiert, die letzten noch durchschimmernden Striche überdeckt. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis das Bild eine geschlossene Oberfläche bildet, die durch das Schauen durchbrochen werden kann. Das Nebeneinander von weichem Grund und harter Kontur führt zu einem, optischen Effekt von Tiefe und Klarheit.
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