Ahnenportrait Voltaire
40 x 40cm
2006
3. Seite
Neben den Bildern zu natürlichen Prozessen, laufen weiterhin Kommentare zur politischen Entwicklung. Hier hat sich eine eigenständige Werkphase der sogenannten Krapplackbilder etabliert. Wie der Name schon sagt, Bilder mit Haupttenor auf die Farbe Krapprot.
Aus flüchtigen, beiläufig entstehenden Skizzen werden großformatige Werke.
Lebensräume entstehen aus dem Raum geistiger Überzeugungen. Doch der alte Raum gewoben aus politischer und religiöser Abgrenzung wird für die Beteiligten zu eng. Dieser Raum kann die Menschen mit all ihren Fragen und Problemen nicht mehr tragen. Es ist das Ende vom Fest.
Die Ohnmacht des Individuums ist deutlich zu spüren durch die Ereignisse nach dem 11.September 2001. Merkwürdige Vorkommnisse und die Vernichtung von Beweismaterial lassen diesen Tag zu einem modernen Mythos werden. Und Freiheiten des Individuums werden von Staats wegen einfach mal abgeschafft. Lebe ich noch in einer Demokratie?
Daß Geheimdienste jenseits von Recht und Gesetz handeln dürfen, passt nicht in meine demokratische Selbstverständlichkeit. Die "verschwundenen" Akten von Kurnaz - überhaupt dieser ganze Vorfall - sind strange affairs und wecken in mir eine Sehnsucht nach einer humanistisch geprägten Gesellschaft.
Dafür stand eigentlich für mich bisher das "gute, alte -geistige- Europa".
Ein freies Europa - nicht zentral regiert von Brüssel.
Goethe kommt, herabgeschwebt einem Bodhisattva gleich, um an die Ideale der Menschlichkeit zu gemahnen. Voltaire erhebt sich von seinem in Stein gehauenen Sockel, Botschaften aus unserer kraftvollen europäischen Kultur.
2006 beginne ich mit den Ahnenporträts, Dichter und Denker aus dem Zeitalter der Aufklärung. Eine Epoche, mit der unsere Zeit korrespondiert. Europa hat eine großartige geistige Kultur und gerade dieser Kampf um Geist und Freiheit, der vereint Europa.
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